Anatomie

Panzer: Entgegen der landläufigen Meinung ist der Schildkrötenpanzer kein massives und unzerstörbares Ding. Die von außen sichtbare Hornschicht ist sodünn wie ein Fingernagel. Darunter beginnt sofort der Knochen mit Beinhaut undNerven. Ein Loch in den Panzerrand zu bohren, bedeutet Schmerz für dieSchildkröte, Infektionsgefahr und ist eine blutige Angelegenheit.

Haut: Die Haut der Schildkröte erneuert sich genau wie die des Menschen,
allerdings löst sie sich in größeren Stückchen ab. Lose Hautstücke dürfen
niemals weggezupft werden. Ein Wegreißen könnte das Tier verletzen.
Hautablösung in großen Fetzen kann auch ein Krankheitszeichen sein. Wenn aber
unter den losen Teilen neue, gesunde Haut zu sehen ist, handelt es sich mit
größter Wahrscheinlichkeit nur um die normale Erneuerung.

Krallen: Im Normalfall wetzen sich die Spitzen der Krallen durch das Laufen auf
Stein und anderem rauen Boden von selbst ab - vorausgesetzt, das Freigehege und
das Terrarium sind artgerecht eingerichtet. Sollten die Krallen einmal viel zu
lang werden, müssen sie vom Tierarzt gekürzt werden.

Augen: Die Augen der Schildkröte sind dunkel, klar und glänzend. Veränderungen
deuten auf Erkrankung hin, zum Beispiel Trübung, Verklebung, Schwellung,
Hervortreten der Nickhaut usw.

Ohren: Das Trommelfell der Schildkröte ist ein ovaler, glatter Fleck hinter den
Augen. Schildkröten können tiefe Töne am besten hören. Eine Wölbung des
Trommelfells nach außen kann Zeichen einer Entzündung oder eines Abszesses
sein.

Maul: Schildkröten haben keine Zähne, sondern Hornscheiden. Diese bleiben in der
richtigen Form, wenn das Tier ausreichend Gelegenheit hat, die Ränder
abzuwetzen. Das geschieht in der Regel durch das Abreißen von noch im Boden
festgewachsenem Futter, durch die Aufnahme von härterem Futter, wie zum
Beispiel Heu oder Kräutern mit dickeren, zähen Stängeln oder Blättern. Sepia (der Kalkpanzer von
Tintenfischen) ist hervorragend geeignet und sollte ohnehin immer angeboten
werden. Sollten die Hornscheiden doch zu lang werden und sich ein so genannter
"Papageienschnabel" bilden, der das Tier beim Fressen arg behindert, muss
er vom Tierarzt gekürzt werden. Das ist für die Schildkröte mit keinerlei
Schmerz verbunden und ermöglicht ihr wieder eine normale Futteraufnahme.

Geschlecht: Die Unterscheidung der Geschlechter ist bei Schildkröten erst im Alter von
einigen Jahren wirklich eindeutig und sicher möglich. Bei Jungtieren ist es
nahezu unmöglich - es kann sich hier höchstens um Vermutungen handeln.






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