Der Schlupf

Ab dem 56. Tag wird sich die erste Schildkröte auf den Weg nach draußen machen. Sie wird mit dem sogenannten Eizahn ein kleines Loch ins Ei picken. Ab dem Zeitpunkt können jedoch noch mehrere Stunden bis Tage vergehen. Innerhalb der nächsten Stunden wird sie das Loch vergrößern und nach bis zu drei Tagen geschlüpft sein. Nun ist sie besonders durstig. Wir haben im Inkubator ab Schlupfbeginn eine Schale, wo ein Taschentuch drin eingebettet ist. Dieses Taschentuch befeuchten wir mit Wasser, sodass dieses gut nass ist. Da es sich im Inkubator befindet, ist die Temperatur dieselbe wie die der Schildkröte. Wir überführen die Schildkröte dann also in diese Schale, wo sie ausgiebig trinken kann. Dort lassen wir sie noch eine Weile. Die meisten Schildkröten haben mit Schlupfende ihren Dottersack aufgebraucht und der Bauchnabel ist geschlossen. Sobald der Bauchnabel geschlossen ist, kann man sie auch ins Freigehege überführen. Dort werden sie genauso gehalten wie die großen Artgenossen. Allerdings wäre es von Vorteil, wenn man auf eine erhöhte Feuchtigkeit achtet und insbesondere den Schlafplatz feucht hält.

Manche Schildkröten haben beim Schlupf ihren Dottersack nicht zurück gebildet. Meist ist es bei denjenigen, wo der Züchter es zu eilig hatte und beim Schlupf half. Bitte aber nicht das Ei wegnehmen. Die Schildkröte bleibt so lange im Ei, bis der Dotter vollständig aufgebraucht ist. Ist der Dotter trotz allem noch vorhanden, sollte man die Schildkröte in einen sterilen Behälter überführen und im Inkubator lassen. Je weniger Keime daran gelangen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Dotter innerhalb des folgenden Tages zurück bildet. Sobald der Bauchnabel vollständig geschlossen ist, kann auch sie ins "richtige" Gehege. Die Bauchfalte bildet sich binnen weniger Stunden zurück.



Testudo hermanni BW 1.JPG
"Testudo hermanni BW 1" by Berthold Werner - Own work. Licensed under Public domain via Wikimedia Commons.

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"Testudo hermanni BW 3" by Berthold Werner - Own work. Licensed under Public domain via Wikimedia Commons.

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